Stell dir vor, Du befindest Dich in einer stressigen Situation. Vielleicht bist du gerade mitten in einem herausfordernden Projekt, oder du begegnest einer Angstsituation, die deine Nerven strapaziert. Anstatt Dich vollkommen in den Strudel der Emotionen und Gedanken hineinziehen zu lassen, versuche bewusst, in den Beobachtermodus zu wechseln. Das Beobachter-Ich – auch innerer Beobachter genannt – schafft automatisch eine gesunde Distanz zu Problemen und ermöglicht bewusstere, ganzheitlichere Entscheidungen und Handlungen.
So wechselst Du ins Beobachter-Ich
Atme tief ein und aus, während Du Dich darauf konzentrierst, ohne Bewertung wahrzunehmen, was in Dir vorgeht. Du betrachtest Deine Gedanken, Gefühle und körperlichen Empfindungen, als wären sie nicht direkt mit Dir verbunden. Beobachte Sie von aussen, als würdest du Sie bei jemand anderem beobachten. Nimm wahr, wie die Gedanken vorbeiziehen, wie Wellen auf einem Ozean, und wie die Emotionen wie Wolken am Himmel erscheinen, ohne dass du Dich mit ihnen identifizierst. Sie sind Teil von Dir, aber Du bist viel mehr. Du bist alles, Du bist der Himmel, Du bist die Erde und hast genug Platz für alle möglichen Emotionen und Empfindungen. Jetzt ist da dieser Teil in Dir, der all dies beobachtet: Dein Beobachter-Ich.
Als innerer Beobachter bist Du neutral und frei von Bewertungen. Du beurteilst nicht und nimmst einfach wahr. Als Moderator kannst Du den die verschiedenen Stimmen zu Wort kommen lassen, ergreifst aber keine Partei.
In dieser Funktion bist Du Dir eine liebevolle, unterstützende Stimme vorstelle, die Dich durch die Situation begleitet und Dir hilft, einen klaren Kopf zu bewahren.
Während du dich im Beobachtermodus befindest, kannst du feststellen, dass du nicht nur deine Gedanken und Gefühle wahrnimmst, sondern auch die äußeren Umstände genauer erkennst. Du erkennst möglicherweise Muster oder Reaktionen, die du zuvor nicht bemerkt hast. Dieser Perspektivenwechsel ermöglicht es dir, dich von alten automatischen Verhaltensweisen zu lösen und bewusstere Entscheidungen zu treffen.
Es ist normal, dass du Dich vielleicht immer wieder in den Strudel der Emotionen zurückziehst und den Beobachtermodus verlässt. Das ist völlig okay. Der Schlüssel ist, geduldig mit Dir selbst zu sein und Dich nicht zu verurteilen. Jedes Mal, wenn du merkst, dass du Dich wieder in den Emotionen verfangen hast, kehre einfach sanft und freundlich in den Beobachtermodus zurück.
Übe diesen Wechsel ins Beobachter-Ich für mehr Gelassenheit und Klarheit
Je häufiger Du diese Übung praktizierst, desto leichter wird es Dir fallen, in stressigen Situationen den Beobachtermodus einzunehmen. Du wirst feststellen, dass Du mehr Klarheit und Ruhe findest, auch wenn die äusseren Umstände herausfordernd bleiben. Vielleicht gibst Du dem inneren Beobachter einen Namen, so kannst Du noch schneller in diesen Modus wechseln, wenn Du ihn benötigst: „Boss-Mode“, „Adler-Modus“, „Teamlead“ – sei kreativ 🙂
Der innere Beobachter kann Dir auch dabei helfen, achtsamer zu leben. Indem du bewusst beobachtest, wie du den Alltag erlebst, kannst du Dich bewusster dafür entscheiden, wie Du auf bestimmte Reize reagieren möchtest. Das Training des Beobachtermodus kann eine wertvolle Ressource sein, um Dich von ungesunden Gewohnheiten zu lösen, Deine Selbstreflexion zu fördern und deine Handlungen mehr in Einklang mit deinen Werten und Zielen zu bringen.
Also, nimm dir Zeit, um diese Übung regelmäßig zu praktizieren und deinen inneren Beobachter kennenzulernen. Es ist eine kraftvolle Fähigkeit, die dir helfen kann, ein erfülltes und bewusstes Leben zu führen.
Eine schöne Übung um Deinen inneren Beobachter zu stärken bietet Leoni Saechtling in der folgenden Audio-Übung.
Übrigens, mit der kostenlosen unStruggle App hast Du diese Übung immer dabei, wenn Du einen Refresher benötigst.
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Ein wichtiger Teil im Entscheidungscoaching
Gerade bei wichtigen Entscheidungen haben wir häufig viele gegensätzliche Stimmen, Gedanken und Gefühle in uns und nicht selten sind wir in Diskussion mit uns selbst verwickelt. Hier kommt das Beobachter-Ich wieder zum Zuge: es nimmt alle Informationen, Gedanken und Gefühle entgegen und beobachtet körperliche Reaktionen. Danach ist es am Beobachter-Ich, die Entscheidung zu fällen. Auf dieser Weise kommst Du strukturiert zu guten Entscheidungen…
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