Spende Dir Trost – ACT Übung

Vielleicht geht es Dir in diesem Moment nicht gut, vielleicht hast Du etwas Schlimmes erlebt. Vielleicht hattest Du einen furchtbaren Tag.
Gewisse Anteile oder Stimmen in Dir versuchen vielleicht, Deine momentane Situation klein zu reden: „Ist doch alles halb so schlimm, jetzt reiss Dich doch zusammen, was sollen denn die anderen denken“. Du könntest dieser Stimme nun folgen, Deinen Scherz verdrängen.
Aber ist es das, was jetzt brauchst? Vielleicht brauchst Du auch Trost und tiefes Verständnis. Spende Dir Trost ist eine Übung im Kontext von Mindful Self-Compassion, die Dir täglich helfen kann, Dir Halt zu geben, mit Deinen Anteilen in Kontakt zu kommen, sie ernst zu nehmen und Dir ein wohlwollendes Selbstbild zu erarbeiten.

Was würdest Du tun, wenn es einem geliebten Menschen in Deinem Umfeld schlecht geht? Nimmst Du ihn in den Arm? Legst ihm sanft Deine Hand auf seine Schulter?

Spende Dir Trost, genauso, wie Du es bei Anderen tun würdest und nimm Dir einen Augenblick Zeit, um ganz für Dich selbst da zu sein.

Was fühlst Du? Sind da schmerzende Gefühle und Gedanken?
Spüre in Dich hinein und versuche zu sagen, wo die Schmerzen am stärksten sind.
Im Bauch? In der Herzgegend? Oder eher im Hals?

Betrachte nun Deine Hände und fülle sie gedanklich mit aller Liebe, Trost und Verständnis ganz so, wie Du dies mit einem anderen geliebten Menschen tun würdest.
Schliesse die Augen, wenn Du magst und lege Deine Hand ganz sanft auf die Stelle, die am meisten schmerzt. Lasse sie dort so lange ruhen, wie Du magst. Fühle die Wärme und Kraft, die von dieser Hand ausgeht. Stell dir vor, wie sich das Mitgefühl in dieser Hand wie eine wärmende Decke um diesen Schmerz legt.

Lass den Schmerz den Raum einnehmen, den er grad benötigt. Da ist genug Platz. Die wärmende Decke Deiner Hand legt sich einfach auf die neu frei gewordenen Bereiche und decken diese sanft zu.

Du hörst zu und bist einfach da für Dich. Es ist schmerzhaft, und Deine wärmende Hand begleitet Dich in diesem Moment. Beobachte den Schmerz. Er ist noch immer da, aber vielleicht fühlt er sich verstanden und geborgen unter Deiner Fürsorge. Es ist in Ordnung, dass dieses Gefühl da ist und Du musst es nicht mögen. Das würde niemand verlangen. Aber zusammen mit Deinem Wirken wird das Gefühl vielleicht erträglicher.

Spüre weiter Deine Hand auf Deinem Körper. Spüre die Wärme, spüre die Wirkung. Spende Dir Trost.

Dann, wenn Du bereit bist, komme zurück in Deinen Körper.
Bewege Deine Finger, strecke die Arme und steh auf. Sieh Dich um, nimm Deine Umwelt wieder war.

Nimm einen tiefen Atemzug und rieche Deine Umgebung.

Wo bist Du gerade, woran arbeitest Du gerade?

Mit wem bist Du hier?

Nimm nun Deine Tätigkeiten wieder auf. Wissend, dass Du für Dich da bist. Wie war die Übung für dich?

Übung adaptiert nach Russ Harris (2009), ACT Made Simple

Übrigens, mit der kostenlosen unStruggle App hast Du diese Übung immer dabei, wenn Du einen Refresher benötigst.
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